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Die Verbannte

    Warum wurde ein kleines Mädchen während des Krieges allein von Bukarest zu Verwandten in die Schweiz geschickt? Und warum überhaupt lebten die Großeltern damals in Rumänien? Wenn Debora solche Fragen stellt, stößt sie auf ablehnendes Schweigen. So entscheidet sie sich, nach Großmutters Tod und gegen den Wunsch der Mutter, diesen Geschichten vor Ort nachzugehen. Dabei erfährt sie unter anderem, was es damals für eine Schweizerin bedeutete, einen Deutschen zu heiraten und damit das Schweizer Bürgerrecht zu verlieren. Deboras Reise wird zu einer Spurensuche, in der Vergangenes aufscheint und sich zu einer Geschichte verdichtet, die sie schließlich zur rumänischen Wohnung der Großeltern führt, von der nur noch die Mutter weiß, wie sie einst ausgesehen hat.

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    Rezensionen

    Roman Bucheli, NZZ
    »Im rhythmischen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit erschliesst Jolanda Piniel in ihrem Roman Stück für Stück das Neuland, in dem ihre Figuren unterwegs sind. Nur in leisen Andeutungen zeigt sie, wie Mutter und Tochter allmählich ein neues, innigeres Verhältnis zueinander gewinnen, dass mithin die historische Recherche nicht ohne Folge für das Jetzt bleibt. Beachtlich ist das kompositorische Geschick, das die 1969 in Winterthur geborene Autorin mit ihrem Debütroman unter Beweis stellt.«
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    Ellen Pomikalko, BuchMarkt
    »In spannungsvollen Kapiteln verschränkt Jolanda Piniel die Vergangenheit mit ihrer eigenen Kindheit und schafft über das Private hinaus ein Porträt jener und unserer Zeit. Mich hat berührt, dass für die Frauen der individuelle ›Fehltritt‹ bis heute mehr wiegt als alle satanischen Politikfolgen. Ein gut gelungenes Debüt.«

    Regula Freuler, NZZ am Sonntag
    »Mit Die Verbannte legt Jolanda Piniel ein Debüt vor, das auf sorgfältiger Recherche beruht. Aus verschiedenen Perspektiven wird ein Familiengeheimnis beleuchtet … Im Short-Cut-Verfahren wechselt Piniel zwischen 21. Jahrhundert, Gegenwart der Grossmutter und Aufzeichnungen des Grossvaters … [Es] steckt viel im Erstling drin, auf den Zweitling bleibt man gespannt.«

    Erika Achermann, Thurgauer Zeitung
    »Die Verbannte ist eine sorgfältig recherchierte Geschichte, die auch von persönlicher Erinnerung lebt … Privates gibt Jolanda Piniel nicht preis, weil es für den Roman und sein Thema nicht von Bedeutung ist. Die Figuren seien erfunden. Was man vom Thema nicht behaupten kann, denn die politischen, wirtschaftlichen und örtlichen Fakten sind gut recherchiert und ebenso brisant wie aktuell.«

    Markus Fischer, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien
    »Ein Familienroman, ein Erinnerungsroman, ein Frauenroman, der drei Generationen, ein ganzes Jahrhundert, umfasst, der in sensibler Weise an die Bitterkeit von Menschen rührt, sie langsam löst, sie schließlich vom Schweigen erlöst, das ist Jolanda Piniels Romandebüt.«
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    Heike Frank, Virginia
    »Im ständigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, aber auch in wechselnden Erzählperspektiven konstruiert Jolanda Piniel ihre Geschichte … Die Lektüre des Buches bleibt aufgrund des interessanten Stoffes anregend und lohnenswert.«

    Christel Wollmann-Fiedler, Hermannstädter Zeitung
    »Wunderbar ist das Buch zu lesen, ein wenig lyrisch und hoch interessant geschrieben, spannend von Anfang bis Ende … Lesen Sie das exzellent recherchierte Buch, reisen Sie mit Debora, der Protagonistin des Buches, nach Bukarest, steigen Sie mit dem Großvater, den sie nie kennengelernt hat, auf den Gipfel Omu in den Karparten.«

    Monika Roth, Bibliotheksnachrichten
    »Ein Familienroman, prall gefüllt mit Bildern und Schicksalen, der mich von der ersten Zeile nicht mehr losließ. Sehr empfehlenswert.«

    Marie-Louise Zimmermann, Berner Zeitung
    »In Die Verbannte der Zürcherin Jolanda Piniel begibt sich eine Frau in Rumänien auf Spurensuche. Der Erstlingsroman ist historisch interessant und menschlich berührend. … Mit den Augen einer Filmemacherin schildert sie die Atmosphäre einer heruntergekommenen Stadt und kontrastiert sie mit den glanzvollen Erinnerungen der Grossmutter. In raschem Wechsel von Zeit und Ort verflechten sich so die Erzählstränge, drei Generationen überspannend.«

    Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
    »Das eigentlich Unheimliche in Piniels Roman ist die Zeitgeschichte, die Menschen gegen deren Willen zurichtet.«

    Aargauer Zeitung
    »Die 1969 in Winterthur geborene Jolanda Piniel erzählt zurückhaltend und besonnen … von ihren Entdeckungen. Kunstvoll verwebt sie dabei die Zeitebenen ineinander.«

    Martina Freier, ekz Bibliotheksservice
    »Die Schweizer Autorin hat nach einem Stipendium in Bukarest diesen ersten, gut aufgebauten und lebendigen Roman geschrieben; Leser/innen, die Bukarest kennen, werden ein Wiedersehen mit dieser Stadt feiern können und die Menschen ins Herz schließen. Kein Lesefutter, aber für Anspruchsvolle bestens geeignet.«

    Hanspeter Stalder, seniorweb.ch
    »Die Suche nach Doinas individuellem Glück oder zumindest langsamer Versöhnung mit ihrer traumatischen und deshalb verdrängten Vergangenheit können wir nachvollziehen und verstehen. In einem Text, der, kunstvoll komponiert, Gegenwart und Vergangenheit verbindet und Schauplätze und Perspektiven wechselt, und dies nicht bloss von Kapitel zu Kapitel, sondern gelegentlich von Abschnitt zu Abschnitt. Dafür arbeitet Piniel auch mit dem filmischen Mittel der Ellipse. Teile des Buches wirken auf mich wie Bilder von Picasso oder Braque aus der Zeit des synthetischen Kubismus.«

    Adrian Riklin, WOZ Literatur
    »Als gelernte Ethnologin hat die 43-jährige Piniel Erfahrung darin, eine ihr fremde Umgebung zu beschreiben.«